Mitte 2012 kam eine interessante Dessous-Frau wegen alter Möbel in unser Krankenhaus. Ein Möbelstück, das seit Generationen in Familienbesitz ist und leider durch die Zeit stark beschädigt wurde. Wir versprachen zu helfen, zumal dies der letzte Anruf vor der endgültigen Zerstörung dieses Möbelstücks war.
Als wir mit den Renovierungsarbeiten begannen, ahnten wir noch nicht, dass das Möbelstück fast ein Jahr in unserer Werkstatt verbringen würde. Einerseits lag es an den späteren Überraschungen, die wir bei der Bearbeitung nachfolgender Möbelchargen erlebten. Eine große Herausforderung war die recht fortgeschrittene Zerstörung der unteren Teile der Möbel – der Beine und des unteren Randes – verursacht durch die Einwirkung von Insekten, die die Möbel als Wohn- und Nahrungsort bevorzugen.
In jeder Phase der Arbeiten mussten wir die uns anvertrauten Möbel mit größter Sorgfalt und Vorsicht behandeln, da wir es mit einem Objekt zu tun hatten, das über 150 Jahre alt war. Eine zusätzliche Schwierigkeit war der große Mangel an Messingbeschlägen, für die wir entsprechende Formen anfertigen und eine Gießerei finden mussten, die auf solche kleinen Elemente mit vielen Details spezialisiert war.
Der Endeffekt hat unsere ursprünglichen Erwartungen übertroffen und vor allem den Besitzer der Möbel sehr glücklich gemacht.
